Grenzroute
Willkommen im hohen Norden
Die 130 km lange Grenzroute lässt Radfahrer in die Kulturhistorie der deutsch-dänischen Grenzregion eintauchen. Zwischen Nordseedeich und Flensburger Förde kreuzt die Strecke insgesamt 13 Mal den früheren Grenzverlauf, der den Landstrich viele Jahrzehnte hinweg prägte. Idyllische Wege führen Sie heute durch abwechslungsreiche Naturlandschaften. Im Westen beschreibt die Weite die Marsch, Binnendünen und Heide charakterisieren die Geest und im Osten wartet auf Sie das eiszeitlich geprägte Hügelland. Einen besonderen Reiz bringt der häufige Wechsel zwischen den Ländern mit sich. Die Grenzroute ist dabei weit mehr als nur ein beschilderter Radwanderweg: Zahlreiche Informationspunkte erzählen Ihnen kuriose und unterhaltsame Geschichten vom besonderen Leben an der Grenze.
Übrigens: Die Grenzroute lässt sich sehr gut mit dem Nord-Ostsee-Radweg und der dänischen Nationalroute 8 verbinden. Die beiden nördlich (DK-Nationalroute 8) und südlich (Nord-Ostsee-Radweg) der Grenze verlaufende Radwanderrouten bieten zahlreiche Abkürzungs- und Rundwegmöglichkeiten.
Sie können die Grenzroute in beide Richtungen fahren. Aufgrund der vorherrschenden Westwinde empfehlen wir jedoch, an der Nordsee zu starten und für den Rückweg die „Expressroute“, den nur 66 Kilometer langen Nord-Ostsee-Radweg, zu nutzen.
Wir laden Sie ein, die Grenze zu überschreiten – und das gleich 13 Mal!
Historisches
Bewegte Geschichte
Nach dem Friedensvertrag von Versailles 1919 sollten in den umstrittenen deutschen Grenzregionen Volksabstimmungen stattfinden. So auch an an der deutschen Grenze zu Dänemark, die damals noch entlang der Königsau (Kongeå), auf einer Linie zwischen Kolding und Ribe verlief. Unter Aufsicht einer internationalen Kommission wurde das damalige Herzogtum Schleswig zu Abstimmungszwecken in zwei Gebiete (Nord/ Süd) aufgeteilt. Eine Entscheidung der Mehrheit im Norden für eine dänische Gebietszugehörigkeit, sowie eine Mehrheit für Deutschland im Süden, führten so zur Verlegung der deutsch-dänischen Grenze nach Süden.
Trotz der zum 15. Juni 1920 wirksamen Trennung des Herzogtums Schleswig in Nord- und Südschleswig, war die neue Staatsgrenze jedoch noch nicht in allen Abschnitten festgelegt und die Lage der Grenzübergänge somit nicht eindeutig. Die notwendigen Feinarbeiten mussten nun durch eine Grenzregulierungskommission, bestehend aus Teilnehmern aus Deutschland, Dänemark, England, Frankreich, Italien und Japan, übernommen werden. So wurden persönliche Vor-Ort-Befahrungen umgesetzt, Strecken diskutiert und neue Verläufe definiert.
Am 25. November 1920 beschloss die Kommission das endgültige Inkrafttreten der nun mit 279 Grenzsteinen markierten Grenze zum 1. Januar 1921 um 8 Uhr morgens. Mit dem Beitritt Dänemarks zum Schengener Abkommen 2001 fielen die Grenzkontrollen weg. Seitdem wurde die Grenze nach und nach unsichtbar – noch heute zeugen jedoch zahlreiche Schlagbäume und ehemalige Infrastruktur von der früheren Bedeutung.
(Vgl.: Inge Adriansen, tekst til Grænseruten-projektet; Museet på Sønderborg Slot 2004; Institut for Grænseregionsforskning & told- og skattehistorisk selskab: Grænsen i 75 år, 1920-1995)
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